1990-1999 Polen und retour
anfang der neunziger hats tatsächlich ausgschaut, wie wenn unsere firma erfolg haben sollte. in den ersten jahren verkauften wir jährlich so zehn bis zwanzig maschinen, jede mindestens 50.000 dollar wert. der größte auftrag war ca. 500.000 Dollar.1992 hatten wir auf der posener messe einen stand mit 100 qm, neben unseren 17 Mitarbeitern waren noch 5 leute von lieferanten mit am stand. wir hatten 467 registrierte besucher (=467 berichte = 467 angebote!). da sollte doch was gehen, odrrr? ja, schmarrn!
1991 war ja bekanntlich die sowjetunion den jordan runter gegangen und damit der hauptkunde der polnischen industrie = unsere hauptkunden. dies kam aber erst 1992 richtig zum tragen.
von da an gings bergab. statt 20 maschinen verkauften wir nur mehr 2 im jahr, aber einerseits hatten wir spät aber doch, unser personal stark reduziert und zweitens bestand immer noch hoffnung. irgendwann mußten die polnischen firmen ja investieren. so wurde eben jahrelang weiter gewurschtelt.
schließlich 1999: wir hatten begründete hoffnung ein paar maschinen zu verkaufen, was sich aber leider nicht erfüllte. wir verkauften keine einzige maschine, damit waren unsere reserven endgültig erschöpft, schluß, aus, ende!
nach einem weiteren jahr in polen, durch eine falsche information und eine falsche hoffnung mehr dazu veranlaßt, kehrte ich im herbst 2000 mit frau, kind, hund nach österreich zurück.
eines der wenigen positiven ereignisse dieses jahrzehnt war die geburt meiner tochter sonja. ihre existenz hat mich durch die schwere zeit aufrecht und am leben erhalten.
da gibts viele gschichten zu erzählen aus dieser zeit.
wien, frühjahr 2005